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Bergisches Heimatlied

Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
die Berge hoch ragen, der Amboß erklingt,
wo die Quelle noch rinnet aus moosigem Stein,
die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain,
wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Wo die Wupper wild woget auf steinigem Weg,
an Klippen und Klüften sich windet der Steg,
wo der rauchende Schlot und der Räder Gebraus,
die flammende Esse, der Hämmer Gesaus
verkünden und rühmen die fleißige Hand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Wo die Schwerter man schmiedet dem Lande zur Wehr,
wos singet und klinget dem Höchsten zur Ehr,
wo das Echo der Lieder am Felsen sich bricht,
der Finke laut schmettert im sonnigen Licht,
wo der Handschlag noch gilt als das heiligste Pfand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Wo so wunderbar wonnig der Morgen erwacht,
im blühenden Tale das Dörfchen mir lacht,
wo die Mägdlein so wahr und so treu und so gut,
ihr Auge so sonnig, so feurig ihr Blut,
wo noch Liebe und Treue die Herzen verband:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!

Wohl rankt keine Rebe am felsigen Hang,
kein mächtiger Strom zieht die Täler entlang,
doch die Wälder, sie rauschen so lieblich, so traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich blaut.
Drum, weil ich auch weit an dem fernesten Strand,
mein Herz schlägt der Heimat, dem Bergischen Land!

Geschrieben 1892

von Rudolf Hartkopf (Text) / Musikdirektor C. J. Brambach (Komponist)

Gesungen wurde das Lied erstmalig bei einem Konzert des Solinger Sängerbundes am 30. Oktober 1892 in der Schützenburg am Schlagbaum, der späteren Stadthalle. Rudolf Hartkopf (1859 - 1944) war über 50 Jahre Mitglied des Sängerbundes, später auch Ehrenmitglied.

 

Bergisches Heimatlied

gesungen von Willy Schneider

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